Wie viel König darf der Kunde sein?

Wie viel König darf der Kunde sein?

Wie viel König darf der Kunde sein?
Hast du schon mal darüber nachgedacht, als Dienstleister Grenzen ziehen zu müssen? Wenn nicht, möchte ich dich dazu ermutigen. Steigt man neu ins Blogmarketing ein, gibt es nicht immer auf jede Frage nur eine Antwort. Und noch schlimmer: oftmals gibt es keine Fragen, bis jemand durch eine unliebsame Antwort darauf aufmerksam macht, man hätte besser mal jemand fragen sollen, der kompetent ist.

Weißt du jetzt nicht, wovon die Rede ist? Dann erkläre ich das kurz:

Von Dingen, die man am Anfang der eigenen Blogkarriere falsch macht und die man später mühsam ausbaden muss.

Wohl jedem Blogger ergeht es anfangs ähnlich, wenn die erste Anfrage für Linkbuilding reinkommt. Doch wie soll man nach etwas fragen, wenn man nichtmal weiß, dass man etwas anders machen könnte. Kurzum, im Laufe der eigenen Bloggerkarriere kommt man mehr als nur einmal an den Punkt, an dem man merkt: es war falsch. Doch wer langen Atem hat, findet sich in der Bloggerwelt und weiß, was Blogqualität ausmacht und worauf es im Blogmarketing ankommt. Dann bloggt man nicht mehr für 10, 30 oder 50 Euro, sondern erreicht Sphären, in denen man sehr gut vom Bloggen leben kann. Ein wunderbares Ziel.

Wenn da nicht manche Kunden wären!

Auch bei mir gab es diese Anfangsphase. In der gab es keinen Grund zu klagen. 600 Besucher, 1000 Besucher, noch mehr Besucher am Tag waren die Regel. Schöne und repräsentative Zahlen, die auch meinen Auftraggebern gefielen. Doch das ist nun viele Jahre her.

Es dauerte 4 Jahre bei täglichem Bloggen, bis mir ein Licht aufging. Die schönen Statistiken, die immer mehr Verfolger und Leser meines damals ersten Blogs aufzeigten, waren letztlich nichts anderes als Makulatur. Ich zog nämlich die falschen, nicht qualitativen Leser an.

Nach 4 Jahren brachte mich ein heute guter Freund auf die Idee, vieles an meinem Blog zu ändern. Als er mich zum ersten Mal darauf ansprach, war ich noch ziemlich überzeugt, dass kein Änderungsbedarf besteht. „Wieso, das läuft doch gut!?“ – war meine Antwort. Er lachte. Ich verstand nichts.

Doch ich fühlte mich gekränkt. Wußte ich doch, dass er (damals) ein Blogguru war und enormes Wissen über Blogqualität und Blogmarketing besaß und monatlich nicht unter einem satten 5-stelligen Betrag nach Hause ging.

Insgeheim musste ich zugeben, dass durchaus die Möglichkeit bestand, dass er Recht haben könnte. Denn er verdiente mit seinen Blogs massig Knete, nicht ich. Also musste er was besser und richtiger machen, wie ich. Nach anfänglichem Zögern war klar, ich würde mich wohl intensiver mit Blogqualität und Blogmarketing befassen müssen, wenn ich erfolgreich werden wollen würde. So geschehen.

Heute, wieder ein paar Jahre später, habe ich deutlich mehr, wie nur ein Blog. Ich habe Routine beim Bloggen, beim Blogaufbau und vor allem bei dem Umgang mit Kunden und Auftraggebern. Von denen ich anfangs annahm, sie hätten alle Ahnung von dem, was sie tun. Bis ich auch diesbezüglich eines Besseren belehrt wurde.

Mein Umgang mit Kundenwünschen

Es ist nicht so, dass ich auf Kundenwünsche keine Rücksicht nehme. Denn im Idealfall ist mein Ziel, sowohl für Kunde wie auch für mich eine Win-Win-Situation herbeizuführen. Doch dies ist nicht immer möglich, oder nur dann, wenn ich dem Kunden das kleine und größere Einmaleins des Blogmarketings erkläre.

Häufig steigen Kunden nicht mit Bloggern gemeinsam in das Boot, weil sie wissen, wie es richtig geht, sondern weil sie lediglich wissen, dass es ohne kaum noch geht.

Dass dabei jedoch richtig viel falsch gemacht werden kann, wissen (noch) nicht alle Advertiser. Zwar ist es wichtig, dass man als Blogger weiß, wie das Geschäft funktioniert, doch gerade als Publisher muss man auch dafür sorgen, dass man keine Fehler macht.

Natürlich sind wir Dienstleister und als solche müssen wir uns den Kunden nebst ihren Wünschen und Erwartungen anpassen. Doch als Steuermann sind wir es, die mit dem Kahn absaufen, wenn er Schiffbruch erleidet.

Der Kahn – unser Blog.

Wir können uns keine Fehler erlauben und darum ist es wichtig, das Ruder in den Händen zu halten. So verlockend es ist, jeden Auftrag anzunehmen, sollten wir alle auch Nein sagen, wo es erforderlich ist. Mehr, wie dem Kunden zu vermitteln, dass seine Wünsche weder für uns, noch für ihn zielführend sind, können wir nicht tun.

Deshalb ist es mein Credo, dem Kunden im Notfall auch die Materie des Blogmarketings zu erklären, den Versuch zu unternehmen, ihn von absurden und fatalen Wünschen abzubringen und im ärgsten Fall auch entsprechende Aufträge und Kooperationen abzulehnen.

Dabei schmiere ich dem Kunden keinen Honig ums Maul, sondern sage freundlich, aber direkt und unmissverständlich, wo und warum dort meine Grenzen sind. Der Kunde darf nur solange König sein, wie es aus Sicht der Blogqualität zuträglich ist.

Die Resonanz meiner Kunden

Als Dienstleister lebt man von Geben und Nehmen. Dies ist eine ganz simple Milchmädchenrechnung, die auch Kunden nachvollziehen können. Es wäre meiner Ansicht nach falsch, dem Kunden blindlings seine Wünsche zu erfüllen, weil im Fokus zunächst einmal die eigene Blogqualität stehen muss. Schließlich will der Kunde vom Link Juice profitieren und den gibt es eben nur dann, wenn die Qualität stimmt.

Kein Auftrag rechtfertigt es, die Qualität des eigenen Blogs zu versemmeln, denn bereits ein einziger Auftrag ist in der Lage, dies zu tun. Die Folge: weniger Aufträge, weniger Bezahlung. Dabei kann das Blogmarketing doch so lukrativ sein – für Blogger und für Kunden.

Der bessere Weg ist es also immer, dem Kunden bei Bedarf das Einmaleins erfolgreichen Blogmarketings zu vermitteln. Auch auf die Gefahr hin, dass er nicht versteht und als Kunde verloren geht. Was ist schon ein Kunde im Vergleich zu denen, die man sonst verlöre!?

Wer jedoch für sich einen guten Weg findet, mit dem Kunden zu kommunizieren, ihm auch bei Uneinigkeit vermag, das Gefühl einer königlichen Behandlung zukommen zu lassen, wird meiner Erfahrung nach mit den treuesten Kunden belohnt.

Mit vielen Firmen arbeite ich nun Jahre lang zusammen, bekomme regelmäßig Folgeaufträge, so dass ich inzwischen nicht mehr ohne Mitarbeiter auskomme und häufig Aufträge deshalb ablehnen muss, weil ich trotz erhöhter Kapazitäten keine Luft mehr für weitere Aufträge habe. Gute und zuverlässige Texter/innen sind eben rar gesät.

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